Die Darstellung fokussiert sich auf drei von korinthischen Pilastern gerahmte „Arkaden“ des Ovalen Saals mit den Kaminen links und rechts sowie dem Durchgang zum angrenzenden runden Speisesaal. Die geöffnete Tür gewährt den Blick auf einen dort in der Mitte stehenden Tisch unter einer Hängelampe mit Kugelgläsern. Sie spendet das Licht in der abendlichen Atmosphäre, worauf auch der geschlossene Fenstervorhang schließen lässt. In den beiden Kaminachsen des Ovalen Saals spiegeln sich die Eingangstüren zu den Appartements des Königspaares wieder. Die im Obergeschoss gelegenen Säle waren 1842 einer tiefgreifenden Renovierung und Umgestaltung unterzogen worden. Lediglich die stuckplastischen Dekorationen auf den Arkadenbögen stammten noch aus der Barockzeit.
Mit vier Aquarellen hielt die Berliner Malerin Friederike Meinert 1843 Schlossräume fest, die nach der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. von Preußen modernisiert worden sind [SPSG, GK II (5) 2168-2171]. Den Auftrag dazu erteilte ihr der Monarch über seinen Hofmarschall Ludwig von Meyerinck. Der König selbst legte die Bildausschnitte fest, bestimmte die Beleuchtung und ließ sich Entwurfsskizzen vorlegen (SPSG, Hist. Akten, Nr. 165, S. 20, 21). Da die Säle 1943 beim Luftangriff auf das Schloss Charlottenburg zerstört wurden, ist Meinerts Aquarell ein besonders wichtiges Zeitzeugnis.
Evelyn Zimmermann
Aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen, K 53 Alb 1 Nr. 20
Unsigniert
en