Dekorativ gestaltetes Blatt zu einem Gedicht von dem aus Baden stammenden Schriftsteller Aloys Schreiber. Die erste Zeile „Ich hörte einer Laute Ton“ beginnt mit einer Initiale in Rot und Gold. Zwei arabeske Randzeichnungen begleiten den in ganzer Länge wiedergegebenen Text: links eine Ranke aus blauen Blüten, die an das bedeutungsvolle Symbol der „Blauen Blume“ in der Romantik denken lässt, rechts ein filigranes Geflecht aus goldfarbenen Blättern mit einer umkränzten Laute in der Mitte.
Weitere Blätter der Künstlerin unter: SPSG, GK II (5) 3243 und 3244.
1850 war das Künstlerehepaar Hermann und Hermine Stilke aus Düsseldorf nach Berlin übergesiedelt, wo der Historienmaler Hermann Stilke zahlreiche Aufträge für König Friedrich Wilhelm IV. ausführte. Hermine Stilke, geb. Peipers, begann ihre künstlerische Laufbahn als Schülerin ihres Mannes im Fach der Historienmalerei. Ihr eigentliches Metier fand sie später als geschätzte Blumen- und Arabeskenmalerin sowie als Buchillustratorin und Schriftstellerin. In Berlin betrieb sie eine private Zeichenschule. Zu ihren Schülerinnen gehörte Marie Remy [SPSG, GK II (5) 2610-2612]. Mehrfach war Hermine Stilke auf den Ausstellungen der Akademie der Künste sowie des Vereins der Berliner Künstlerinnen vertreten. Sie starb 1869.
Evelyn Zimmermann
Aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen, K 50 Alb. 32 No. 3
Bezeichnet von fremder Hand: Hermine Stilke
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