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Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg Brakteaten [SV-737]
Brakteat aus der königlichen Münzstätte Biberach (Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg / Caroline Schmuck (CC BY-NC-SA)
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Brakteat aus der königlichen Münzstätte Biberach

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Beschreibung

Diese einseitig geprägte Silbermünze ist ein Brakteat. Der Begriff Brakteat kommt vom lateinischen bractea für dünnes Blech oder dünnes Blättchen und umfasst in der Numismatik einseitig geschlagene, dünne Silberpfennige des Mittelalters. Brakteaten waren im Mittelalter zahlreich im Umlauf und zeigten unterschiedlichste Motive und wurden erstmals im frühen 12. Jh. in Thüringen, Niedersachsen und Meißen geprägt. In Süddeutschland entstanden zwei eigenständige Brakteatenprägungen, die Denarii augustenses im Gebiet um Augsburg und Donauwörth und die Denarii constancienses (auch Konstanzer Pfennige oder Bodenseebrakteaten genannt) im Gebiet von Konstanz, der führenden oberschwäbischen Münzstätte des Mittelalters. Konstanz begann mit der Brakteatenprägung etwa um 1180 und gab die Konstanzer Pfennige bis zum Beginn des 15. Jh. in zahlreichen Varianten mit Kugel- oder Kreuzrändern aus.

Durch das Münzmotiv eines nach rechts schreitender Löwen, der seinen Kopf schräg legt und den Betrachter anblickt, kann dieser Brakteat der Stadt Biberach zugeordnet werden. Als Leitstück für diese Zuordnung gilt ein Brakteat um 1190/1200, der ebenfalls einen schreitenden Löwen mit schräg gelegtem Kopf, der den Betrachter direkt anblickt, zeigt und in einer Umschrift Biberach als Münzstätte nennt. Dieser stilisierte Löwe scheint das charakteristische Münzmotiv der Biberacher Brakteaten gewesen zu sein und konnte sowohl nach rechts wie nach links schreitend oder auch mit bekröntem oder unbekröntem Haupt verkommen. Da nur wenige Brakteaten mit dem Biberacher Löwen erhalten sind, geht man davon aus, dass die dortige Münzprägung nicht besonders umfangreich war. Dieses Stück wurde vermutlich unter dem deutschen König Philipp von Schwaben oder unter dem römisch-deutschen Kaiser Otto IV. von Braunschweig ausgegeben. Der für die Pfennigprägungen nach Konstanzer Vorbild typischen Wulstring und Kugelrand weist diesen Brakteat außerdem als Konstanzer Pfennig aus.

Material/Technik

Silber / Prägung

Maße

Durchmesser: 18,8 mm; Gewicht: 0,42 g

Literatur

  • Deutsche Bundesbank (Hg.) (1977): Brakteaten der Stauferzeit 1138–1254. Aus der Münzensammlung der Deutschen Bundesbank. Frankfurt a. M.
Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Objekt aus: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

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