Zugehörig mit HM_1593_a (St. Guido). Der Heilige Pantaleon war ein frühchristlicher Märtyrer und Heiliger. Er gehört zu den vierzehn Nothelfern und ist der Patron der Ärzte und Hebammen. Pantaleon (der "Barmherzige") wurde von Euphrosynus, dem Leibarzt des Kaisers Maximian, in der Heilkunst unterwiesen und wurde später selbst auch kaiserlicher Leibarzt. Das Gesicht ist bärtig, auf dem Kopf befindet sich eine flache turbanartige Mütze. Die linke Hand ist über den Kopf erhoben. Dargestellt wird der heilige Pantaleon oft in seiner Funktion als Arzt mit Salbbüchse (und Arztbesteck) als Attributen. Die Skulptur in tänzerisch bewegter Haltung stammt aus der Zeit des Rokoko. Sie lässt wegen der zurückhaltend anmutenden Fassung, die erst 1782 in Auftrag gegeben wurde, bereits den aufkommenden Klassizismus aufscheinen. Zur Figur gehört ein Schild, welches unterhalb eines Sockels angebracht war und den Namenszug °St. Pantaleon° aufweist.
Am 27.06.1747 wurde in Otterstadt der Grundstein für eine Pfarrkirche im spätbarocken Stil gelegt, dem heutigen Remigiushaus. Die Kirche wurde nach drei Jahren fertig gestellt und eingeweiht. Doch bereits 100 Jahre später wurde die Kirche zu klein und durch die Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ (erbaut 1889 bis 1891) ersetzt.
Zwei lebensgroße, geschnitzte Altarfiguren (HM_1593_a und -b), die wohl aus der alten Pfarrkirche stammen- darunter die Skulptur des Heiligen Pantaleon- wurden im Jahr 1898 auf Anregung des Otterstadter Pfarrers Schneider vom °Fabrikrat° (Vorgänger des Verwaltungsrates) der katholischen Kirchengemeinde in Otterstadt an das Historische Museum der Pfalz abgeliefert. Fritz Klotz hat die Skulpturen (siehe Artikel in der Pfälzer Heimat 1958/1, S. 21f) dem in Bruchsal ansässigen Hofbildhauer Joachim Günther (1720 - 1789) schlüssig zuordnen können.
Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Pantaleon_(Heiliger).
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