Die Monstranz hat einen passig geschwungenen gebauchten Fuß mit Rocailleornamentik, der balusterförmige Nodus ist ebenfalls mit Rocailleornamentik verziert. Den Übergang zum Aufsatz bildet ein Kranz aus Akanthusblättern über dem sich die Halbfigur der betenden Muttergottes über Wolkenformen erhebt.
Das Schaugefäß wird von architektonischen Elementen (zwei polygone Säulchen mit korinthischen Kapitellen und geschweiftem Giebel) gerahmt, reich verziert mit vergoldetem Muschelwerk. Oberhalb der Lunula schwebt die Taube des Heiligen Geistes im Strahlenkranz, über ihr wiederum Gottvater unter einem Baldachin. Bekrönt wird die Monstranz von einem mit farbigen Steinen besetzten Kreuz. Mit der Hostie als Symbol für Christus verbinden sich Gottvater und Heiliger Geist zur Dreieinigkeit.
Rechts und links des Schaugefäßes sind kniende Mönche mit Kreuz (links) und Palmzweig (rechts) dargestellt, hinterfangen von großzügigen Schwüngen aus silbernem Rocailleformen.
Die prächtige Monstranz wurde von dem Augsburger Goldschmied Franz Christoph Mederle (nachweisbar von 1729 bis 1765) geschaffen. Er hat mit den Initialen FCM im Dreipass gestempelt.
Unter dem Fuß weist die Monstranz die Gravur "kath. Kirchengemeinde Höringen" auf. Die Darstellung der beiden Mönche legt jedoch nahe, dass die Monstranz für ein Kloster geschaffen wurde, von dem sie nach der Säkularisierung nach Höringen kam. Seit 1985 wird die Monstranz in Speyer aufbewahrt. (Julia Dahms / Sabine Kaufmann)
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