museum-digital
CTRL + Y
en
GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Kunstsammlung [A 219]
Eichenwaldlandschaft (Gleimhaus Halberstadt CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Gleimhaus Halberstadt (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Kleine Eichenwaldlandschaft

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

In den letzten beiden Jahrzehnten seines Lebens schuf Weitsch mit seinen Eichenwaldlandschaften einen Bildtypus ganz eigenen Gepräges. Was die Komposition angeht, ist eine signifikante Entwicklung zu ersehen. Zunächst sind die Bildränder auf herkömmliche Art befestigt, die Bildpläne ausgewogen und kunstgerecht gestaffelt. Der Mittelgrund versperrt die Sicht auf den Hintergrund teilweise, nicht anders als in den Landschaften mit Ruinen und Vieh sowie den aus Bergen, Felsen, Gewässern, Bäumen reich komponierten Stücken, in denen sich Weitsch Routine erworben hatte. Dann jedoch verlegte der Maler den Betrachterstandpunkt in den Wald selbst, schloss das Format nach oben mit den Kronen der vordersten Bäume, malte den Wald als Innenraum. Keine seitliche Rahmung, kein Horizont, kein Hintergrund, wohl aber raffinierte Durchblicke zwischen den Bäumen: Weitschs berühmte ‚Luftperspektive‘.
Von der Urtümlichkeit etwa Ruisdaelscher Eichenlandschaften sind jene Weitschs weit entfernt. Zwar waltet auch in diesen eine erhabene Atmosphäre, doch sind sie licht, regelmäßig und kultiviert, Schauplätze ländlichen Lebens. Auch hier ist wieder Weitschs Sinn für die Diesseitigkeit wirksam. In kaum einem der Eichenwälder fehlen Hirten und Weidevieh, wie es ja der tatsächlichen bäuerlichen Nutzung entsprach.
Den einmal gefundenen Bildtyp des Eichenwaldinterieurs transponierte Weitsch durch die Formate. Von allen bekannten Fassungen ist die vorliegende vom Format die kleinste. In den achtziger und neunziger Jahren verwendete er für kleine und mittlere Formate mit Vorliebe Papiermachéplatten, wie sie in der Stobwasserschen Lackwarenmanufaktur hergestellt und bemalt wurden, als Bildträger. Gegenüber Holz hatten diese den Vorzug, dass sie sich nicht verzogen und keine Risse bekamen.
(Ausst.-Kat. Harz und Arkadien 2017)

Material/Technique

Öl/Papiermaché

Measurements

29,5 x 36 cm

Literature

  • Lacher, Reimar F. (2017): Harz und Arkadien. Pascha Johann Friedrich Weitsch - Landschaftsmaler der Aufklärung. Halle, Nr. 68
GLEIMHAUS  Museum der deutschen Aufklärung

Object from: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung

Das Gleimhaus ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, eingerichtet im Jahr 1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.