Der Augsburger Stecher Daniel Hopfer (um 1470 - 1536) wiederholt hier eine Komposition von Andrea Mantegna (um 1431 - 1506), die zu den bedeutenden Werken des frühen italienischen Kupferstiches zählt.
Bacchus, Gott des Weines, wird umringt von seiner Gefolgschaft. Der Gott wird von Bacchanten mit Weinlaub gekrönt und hält als Zeichen seiner Fruchtbarkeit ein Füllhorn. Am Weinfass schlafen neben dem trunkenen Silen Kinder. Sie bringen zum Ausdruck, dass der Weingenuss den Menschen seines erwachsenen Verstandes beraubt. Zwei Bacchanten veranschaulichen das Trinken aus unterschiedlichen Gefäßen, der Schale und dem Horn.
Bei dem Blatt handelt es sich um eine Eisenradierung. Hopfer gilt als Erfinder dieser Technik. Bei der Eisenradierung wird die Zeichnung in eine auf die eiserne Druckplatte aufgeschmolzene Wachschicht gestochen. Anschließend werden die Linien mit Säure in die Platte geätzt. Hopfer wandte diese Technik zuerst bei der ornamentalen Dekoration von eisernen Harnischen an. Dabei erkannte er, daß man damit ähnlich wie mit dem zu seiner Zeit bereits bekannten Kupferstich auch drucken konnte.
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