1763 erwarb Friedrich II. für 225.000 Reichstaler die vor dem Aus stehende Porzellanmanufaktur Johann Ernst Gotzkowskys in Berlin. Als fürstliches Unternehmen gehörte der fortan als Königliche Porzellanmanufaktur firmierende Betrieb zu den Schlusslichtern im Heiligen Römischen Reich, qualitativ erbrachte er jedoch von Anfang an Spitzenleistungen, nicht zuletzt, weil der König zahlreiche Spezialisten aus Meißen beschäftigte. Die dortige Porzellanmanufaktur, deren Erzeugnisse ein halbes Jahrhundert lang zu den begehrtesten in Europa gezählt hatten, hatte schwer unter dem Siebenjährigen Krieg gelitten, der 1763 für Preußen siegreich, für Sachsen jedoch mit hohen Verlusten zu Ende gegangen war. So war es ein Leichtes, Fachleute aus Meißen abzuwerben. Friedrich II. war nach eigenen Worten nicht nur Eigentümer, sondern auch bester Kunde seiner neuen Manufaktur. Seit 1765 gab er beispielsweise 21 umfangreiche Tafelservice in Auftrag, darunter das grüne Service, aus dem dieser Teller stammt. Das Service war ein Geschenk des Königs an seinen Neffen, Markgrafen Friedrich Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach (1736-1806), der 1766 in Berlin weilte. Schon im folgenden Jahr bestellte der König das gleiche Service noch einmal für sein noch in Bau befindliche Neue Palais in Potsdam.
Michaela Völkel (11/2017)
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