Nicht zuletzt, um seine Königliche Porzellanmanufaktur zu unterstützen, gab Friedrich II. dort seit 1765 21 Tafelservice in Auftrag, auf deren Gestaltung er zum Teil persönlich Einfluß nahm. Das Service mit den "mythologischen Historien" wurde nach seinen Anweisungen mit Szenen aus den viel gelesenen "Metamorphosen" des römischen Dichters Ovid (43 v. Chr. - ca. 18 n. Chr.) bemalt, die der König in einer von Jean-Michel Moreau illustrierten französischen Ausgabe las. Die Bemalung des Tellers folgt dem Kupferstich nach Moreau im 1769 in Paris erschienenen dritten Band der "Métamorphoses d`Ovide" sehr genau. Dargestellt ist der Tod der mit Orpheus vermählten Nymphe Eurydike, der im Buch X/8-10 der "Metamorphosen" beschrieben wird: "Während im Grünen Wandelte unter der Schar der Naiaden die kürzlich Vermählte, fand sie den Tod, an der Ferse verletzt vom Zahne der Schlange." (Übersetzung Johann Heinrich Voß, Berlin 1798).
Michaela Völkel (11/2017)
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