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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Textil [IX 983]
Fragment mit Goldstickerei von der Bockdecke des Staatswagens König Friedrich Wilhelms II., IX 983. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Handrick, Roland (2000) (CC BY-NC-SA)
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Fragment mit Goldstickerei von der Bockdecke des Staatswagens König Friedrich Wilhelms II.

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Description

Die Stickerei gehört zu einer Bockdecke, die 1861 für den Staatswagen Friedrich Wilhelms II. anläßlich der Auffahrt desselben zu den Krönungsfeierlichkeiten Wilhelms I. neu angefertigt wurde. Der 1789 von dem renommierten Straßburger Wagenbaumeister August Christian Ginzrot gebaute preußische Staatswagen hatte zur Entstehungszeit für großes Aufsehen gesorgt und zählt zu den herausragenden Repräsentationswagen in der europäischen Wagenbaukunst. Nur zu besonderen Anlässen, für Prozessionen und die Brauteinholungen der Prinzessinnen kam er zum Einsatz. Nach der Krönung Wilhelms I. und seiner Gemahlin in Königsberg sollte Königin Augusta in Begleitung der Kronprinzessin Viktoria in dem, als altertümlich in seiner Pracht angesehenen Staatswagen am 22.Oktober 1861 ihren Einzug in Berlin halten. Ein traditionell, mit höfischem Glanz in Szene gesetzter Einzug, über den ausführliche Beschreibungen vorliegen, entsprach ganz dem restaurativen Regierungsanspruch Wilhelms I. Unter der Leitung und nach Angaben des Hofbildhauers Jakob Alberti (1811 - 1870) war der Wagen restauriert und dabei "manche Novität" angebracht worden. Als neu hinzugekommen werden in den Quellen einige geschnitzte Adler, Kronen und Kriegsembleme und die Bockdecke von rotem Samt mit Goldfransen, an den Seiten die Königskrone in einem Kranz von Lorbeer- und Eichenzweigen, alles in Gold gestickt, erwähnt. Die Stickerei sollte mit dem Dekor des Wagens zusammen auf die Persönlichkeit des Monarchen anspielen. Eichenlaub und Lorbeer waren als Zeichen für Stärke, Sieg und Ruhm altbekannte Personifikationen fürstlicher Tugenden. Die Königskrone trug dem Anlaß der Krönung Rechnung. Neben den schriftlichen Nachweisen belegen historische Fotos des Staatswagens die Zuordnung der Stickerei zur Bockdecke. Die bestickten Seitenteile waren direkt auf den Bockkasten genagelt. Die eigentliche Decke wurde darum drapiert und an den überlappenden Stellen befestigt. Ein Beleg sind die Nagellöcher auf dem erhaltenen Teilstück. Die Goldstickerei wurde extra angefertigt und dem sonst für alle textilen und Lederarbeiten am Wagen verantwortlichen Sattler zugeliefert. Wer die Stickerei ausführte, ist nicht bekannt.

Uta-Christiane Bergemann

Material/Technique

Metallgespinst, reliefierte Goldstickerei, Sprengtechnik, Anlegetechnik - Draht - Metallahn - Pailletten - Kantillen - Stickgrund: Seide, Samt

Measurements

Hauptmaß: Höhe: 32.00 cm Breite: 49.00 cm

Literature

  • Köppen, Thomas: Der Staatswagen des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. Eine Literaturrecherche anhand von Texten des 18. - 20. Jahrhunderts, in: Achse, Rad und Wagen. Beiträge zur Geschichte der Landfahrzeuge, Wiehl 1996, 4, S. 56-67, S. 57-67 mit Abb.
  • Meckel, Claudia: Kutschen, Schlitten, Sänften, Berlin 2013 (Bestandskataloge der Kunstsammlungen. Angewandte Kunst. Kutschen / Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg). , S. 115-126 (zum Staatswagen)
  • Bergemann, Uta-ChristianeStickereien, Berlin 2000 (Bestandskataloge der Kunstsammlungen. Angewandte Kunst. Textilien / Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg). , S. 23-24, Kat. Nr. 5, mit Abb
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