Umrisszeichnung einer weiblichen Personifikation für die christliche Tugend der Hoffnung, auf einen Anker gestützt. Ihr rechter Arm weist nach oben in die Richtung eines Nordpfeils. Mit der linken Hand hält sie einen Eichenkranz über den Kopf eines (preußischen) Adlers mit Krone und Zepter. Andeutung einer Gloriole. Vielleicht als Sinnbild der Hoffnung in den Jahren der Befreiungskriege gegen Napoleon zu verstehen.
Susanna Elisabeth Huth wurde 1772 als Tochter des fürstlich Nassau-Weilburgischen und gräflich Löwenstein-Wertheimischen Hofrats und Konsulenten Georg Adolf Huth und Louise Caroline Salome Ibell in Frankfurt am Main geboren. Nach ihrer Ausbildung im Atelier des Malers Christian Georg Schütz (genannt „der Vetter“) reiste sie nach Italien und schloss sich in Rom der deutsch-dänischen Künstlerkolonie an. Dort lernte sie den Juristen, Altertumsforscher, Diplomaten und ersten preußischen Gesandten am Vatikan Johann Daniel Wilhelm Uhden kennen, der sie 1803 in zweiter Ehe heiratete. Nach der Rückkehr aus Italien waren die Uhdens gern gesehene Gäste in den Berliner Salons. Das künstlerische Urteilsvermögen Susanne Uhdens, die „in ihrer Jugend viel gemalt hatte und in Italien ihr Kunsturteil gebildet hatte“ (Werner, 1929, S. 67f.), galt als kompetent und allgemein anerkannt. Sie wurde eine Förderin und Freundin der Malerin Caroline Bardua.
Lediglich durch einen 1814 datierten Widmungsbrief an die Prinzessin Marianne von Preußen gibt es Kenntnis von einer weiteren Zeichnung der Uhden, die – angefertigt „mit wärmsten Antheil an dem Wohl des Vaterlandes, wie an seinem Schmerz“ – offenbar in demselben aktuellen Kontext entstanden war. (Schönfels, 2014, S. 164).
Claudia Sommer
Aus dem Nachlass Friedrich Wilhelms III. von Preußen
Signiert u. r.: Susanna Uhden gebh: Huth
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