Aristide Colotte (1885–1959) zählt zu den außergewöhnlichsten Glaskünstlern des französischen Art déco. Er stammte aus dem für sein Kristallglas bekannten Ort Baccarat, wo er zum Graveur geschult wurde. Seit 1919 unterhielt er in Nancy ein Atelier für Schmuck- und Glasgestaltung. Seine Erfahrungen in der Metallverarbeitung halfen ihm, 1927 eine spezielle Meißel- und Schlifftechnik zu entwickeln, mit der er Glasgefäßen und -blöcken skulpturale Werte verlieh. Dabei übertrug er die Formsprache der kubistisch-konstruktivistischen Kunst, die in Frankreich besonderes Gewicht hatte, auf das Kristallglas.
Erworben aus der Sammlung Giorgio Silzer, Hannover, 2002.
de