museum-digital
CTRL + Y
en
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Asiatische Kunst. Impulse für Europa [B.1911.6]
Dekorentwurf: Simurgh-Wirbel (Grassi Museum für Angewandte Kunst CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Grassi Museum für Angewandte Kunst / Christoph Sandig (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Dekorentwurf: Simurgh-Wirbel

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

In der iranischen Mythologie ist die Simurgh ein riesiger Wundervogel, eine positive kosmische Kraft mit Verantwortung für das Wohlergehen des Landes. Im „Königsbuch“ steht sie in enger Beziehung zur Familie Rustams und rettet diese mehrfach aus höchster Bedrängnis. Die Vorstellung vom Aussehen dieses phantastischen Wesens wechselte, doch seit dem 14. Jahrhundert nahm die Simurgh die Gestalt des chinesischen Phönix an. Sie wurde nun immer mit einem kräftigen Raubvogelschnabel, langem Hals und extrem langen Schwanzfedern dargestellt, die in allen Farben schillern. Unter der Dynastie der mongolischen Ilchane (1258–1336) zu einem der beliebtesten Dekormotive geworden, schmückte die phönixgestaltige Simurgh, oft zusammen mit dem Drachen, in den nachfolgenden Jahrhunderten Objekte aus den unterschiedlichsten Materialien. Die Kombination der drei eleganten Vögel zu einem Kreis fängt die kraftvolle Bewegung auf und gefriert sie zum Ornament. Bei diesem Simurgh-Wirbel handelt es sich wahrscheinlich um einen Dekorentwurf aus dem 15. Jahrhundert, der in andere Medien übertragen werden sollte. Die Montage stammt eventuell erst aus dem 19. Jahrhundert und wurde unter Verwendung älterer Materialien angefertigt. Aus dem 16. Jahrhundert wissen wir, dass dekorative „Tiermalerei“ als Zweig der Malerei anerkannt war und die effektvolle Abbildung von Drache, Simurgh und zwei weiteren Fabelwesen inmitten natürlicher Vegetation als ihre wichtigste künstlerische Herausforderung galt. Doch auch in dekorativem Kontext dürfte die Simurgh noch lange ein Symbol schützender himmlischer Mächte geblieben sein. (Text: Karin Rührdanz)

Ankauf aus der Sammlung Ph. Walter Schulz, Berlin, 1911.

Material/Technique

Farben und Gold auf Papier, Umrandung und Montage auf marmoriertem Papier

Measurements

Blatt: Höhe 35,2 cm, Breite 44,3 cm; Zeichnung: Höhe 27,8 cm, Breite 28,6 cm

Literature

  • GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig (Hrsg.) (2009): Ständige Ausstellung. Asiatische Kunst - Impulse für Europa. Leipzig, S. 182
Map
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Object from: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Kaum fünf Gehminuten vom zentralen Augustusplatz entfernt, liegt das weitläufig angelegte, zwischen 1925 und 1929 erbaute Grassimuseum. Das Gebäude...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.