Das Spiegeletui ist auf Vorder- und Rückseite mit unterschiedlichen figürlichen Szenen geschmückt. Auf dem Deckel wurde eine sitzende junge Frau mit Kind, Dienerinnen und Engel abgebildet, hinter denen sich eine weite Landschaft öffnet. Europäische Darstellungen Marias mit Kind oder der Heiligen Familie werden seit dem 17. Jahrhundert zunehmend von iranischen Malern aufgenommen und nachempfunden, was für den beginnenden Einfluß europäischer Kunstauffassungen spricht. Inwieweit damit jedoch auch religiöse Vorstellungen verbunden waren, ob hier eventuell armenische Abnehmer bedient wurden oder ob der exotische Aspekt für die Maler im Vordergrund stand, ist unklar. Auf der Rückseite sind Szenen aus der Geschichte vom Scheich San’an und dem Christenmädchen abgebildet. (Text: Reingard Neumann)
Signiert: Ya Saheb-e al-Zaman (Oh Herr der Zeit)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907. 1898 in Teheran erworben.
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