Die Flasche mit kugeligem Körper und schmalem Hals ist in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden. Auf dem abgebrochenen Hals wurde im 19. Jahrhundert eine Metallmontierung angebracht. Die bauchige Wandung bedeckt ein in Ausspartechnik gemalter Dekor mit dicken, rebhuhnartigen Vögeln zwischen Lotosblüten und getupften Blattformen in Dunkelblau und Schwarz. Das Musterfeld wird durch drei einfache Linien zum Hals hin abgeschlossen, der auf weißem Grund Blütenzweige trägt. In dieser Weise geformte und verzierte Flaschen sind mehrfach erhalten. Ähnlich gestaltete Flaschen, deren Vorbilder wiederum aus der persischen Region stammen, sind auch aus China bekannt. Vögel in Verbindung mit Lotosblüten in Ausspartechnik kommen zwar auf chinesischen Porzellanen des 16. Jahrhunderts vor, weisen aber nicht die etwas überdimensionierte Form und die getupften Blätter wie im vorliegenden Fall auf. Dieser Dekor ist dann doch eine eigenständige Entwicklung persischer Künstler und entbehrt nicht eines gewissen Humors. Persische Blau-Weiß-Keramik wurde sicher in mehreren der traditionellen persischen Keramikzentren hergestellt. Quellen belegen diese Produktion ausdrücklich für Kirman und Maschhad. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907.
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