Weiße Keramiken mit kobaltblauem Dekor entstanden bereits im 9. Jahrhundert in Irak. Unter der in China herrschenden Yuan-Dynastie (1260–1368) wurde Kobalt aus den Minen bei Kaschan nach China geliefert und dort als Dekorfarbe in Unterglasurmalerei für das weiße Porzellan eingesetzt. In der Ming-Zeit (1368– 1644) vervollkommnete man diese Technik und exportierte das blau-weiße Porzellan in großen Mengen. Da es bald auch im islamischen Raum hoch geschätzt wurde, hat man in osmanischen und timuridischen Keramikzentren bereits im 15. Jahrhundert damit begonnen, blau-weiße Keramiken nach chinesischem Vorbild zu fertigen. Unter den Safawiden (1501–1722) wurde diese Produktion im Iran noch intensiviert. Neben Maschhad entwickelte sich jetzt vor allem auch Kirman zu einem Zentrum für die chinesische Vorbilder imitierende Keramikproduktion. Dies führte im Iran so weit, dass man sogar chinesische Töpfermarken nachahmte und persische Blau-Weiß-Keramiken mit Erfolg als chinesisches Blau-Weiß-Porzellan nach Europa exportierte. Das Wasserpfeifengefäß (huqqá) aus dem 17. Jahrhundert ist ein Beispiel dafür, wie eng man sich im safawidischen Iran an chinesische Vorbilder angelehnt hat. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907.1898 in Isfahan erworben.
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