Über die Jahrhunderte haben sich im islamischen Kulturraum vielfältige Arten von Beleuchtungskörpern herausgebildet. Kleine Öllampen aus Keramik und Metall, Kerzenständer und Leuchter sowie Laternen gehören dazu. Kerzenständer der vorliegenden Form sind selten. Der Dekor verweist die Arbeit ins späte 16. Jahrhundert oder in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der angeraute Grund der Oberfläche ist mit einer schwarzen Paste bedeckt, so dass sich die erhaben herausgearbeiteten Motive kräftig davon abheben. Das im oberen Bereich vorhandene Medaillon lässt noch Reste einer stark abgeriebenen Inschrift erkennen. Im safawidischen Iran waren der westliche Landesteil und die östliche Provinz Chorasan mit Herat wichtige Zentren der Metallherstellung. Eine genaue Lokalisierung des Kerzenständers ist allerdings nicht möglich. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907. 1898 in Isfahan erworben.
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