Auf einem Bett teils geöffneter, teils geschlossener Muscheln entrollt sich eine detailgetreu nachgebildete Languste auf der Wandung der Vase, die wiederum wie eine komplexe Korbarbeit im chinesischen Stil gebildet ist. Die Wurzeln dieses verspielt-naturalistischen Ansatzes liegen in der Edo-Zeit bei exzentrischen Gefäßen, die für die Enshû-Schule des Blumenarrangements entwickelt und in der Kultur der Städter geschätzt wurden. Auch der Name des Künstlers könnte trotz anderer Schreibweise als Anspielung auf einen der bekanntesten Metallgestalter in diesem Kontext, Murata Seimin, interpretiert werden. Die Vase wurde vermutlich im Verfahren der verlorenen Form von einem Korbgefäß abgegossen. Obwohl die Begeisterung für die minutiöse Imitation der stofflichen Qualitäten eines Materials durch ein anderes ebenfalls in dieser Zeit verbreitet war, ist die Verbindung all dieser Stilelemente doch typisch für in der Meiji-Zeit gefertigte Stücke. (Text: Anne-Katrin Ehrt)
Signiert: gegossen von Seiya
Vermächtnis Paul Möbius, Leipzig, 1907.
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