Die auf der Mehrzahl der Gerätschaften zu findende Monogrammgravur „G“ unter einer Fürstenkrone weist wahrscheinlich auf die Provenienz aus dem Hause Sachsen-Meiningen hin und ist wohl Herzog Georg I. (1761–1803) zuzuordnen. Ein weiteres Monogramm „WL“ konnte bislang nicht aufgelöst werden. Das repräsentative, 15 Teile umfassende Dejeuner ging jedoch nicht geschlossen aus einer Goldschmiedewerkstatt hervor. Mindestens drei verschiedene Meister vereint das Ensemble in seiner heutigen Form. Zwei von ihnen, Westermann und Fiedler, kannten sich durch die gemeinsame Lehrzeit bei Westermanns Vater Johann Caspar. Es ist zu vermuten, dass die von Fournier gefertigten Teile – jene mit dem Monogramm „WL“ – ursprünglich nicht zugehörig waren, sondern verlorengegangene Teile ersetzt haben.
Die Gefäße zieren ovale Medaillonplaketten mit mythologischen Figuren in der Art antiker Kameen, wie solche vielfach auch bei Schmuckteilen Verwendung fanden. Das Reiseservice zeigt deutlich, wie der klassizistische, französisch geprägte Empirestil in die Leipziger und deutsche Goldschmiedekunst des frühen 18. Jahrhunderts Aufnahme fand.
Erworben mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, 1993. Ehemals Besitz des Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen.
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