Auf rechteckiger Standplatte stehende, hohl gearbeitete Chinesin in langem Unterkleid und weitem Obergewand. Die Arme sind vor dem Körper verschränkt und in die Ärmel geschoben, so dass das Gewand in einem Faltenbausch herabfällt und am Boden den Saum des darunter liegenden Kleides freigibt. Auf der Rückseite geht das Obergewand in die Standplatte über. Das Gewand vorn und an den Seiten mit Streublumendekor, an der Rückseite unbemalt.
Glasurabplatzungen und Glasurabrieb am Gewand, an der Fußplatte, an der Nase und an der Frisur. Die Kanten des Sockels bestoßen.
Eine Erfindung der Berliner Fayenciers scheinen Figuren chinesischer Würdenträger gewesen zu sein, die offenbar in mehreren Modellen angeboten wurden. Dabei sind weibliche Figuren, möglicherweise Begleiterinnen der männlichen Würdenträger, durch das aus der Stirn hochgekämmte Haar erkennbar. Ihre Funktion ist bis heute nicht eindeutig geklärt – vielleicht wurden sie als Tafeldekoration verwendet oder zur Zierde auf Schränken aufgestellt.
Ohne Marke
Vermächtnis von F. F. Jost, Leipzig, 1907
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