Neben Kannen und riesigen Humpen, aus denen einander zugetrunken wurde, sorgten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert auch vielfältige Scherzgefäße für Unterhaltung und Heiterkeit beim geselligen Trinkgelage. Sie wurden sowohl in Tier- oder Menschengestalt ausgeführt als auch in Form von Körperteilen oder Alltagsgegenständen wie Stiefel, Pistolen, Trompeten und Fässer. Unser Exemplar erinnert an einen aufrecht stehenden und wohl honigschleckenden Bären mit zur Schnauze geführten Vorderläufen. Als Standfläche dienen die beiden Hinterläufe und das Gesäß. Im Nacken ragt die Schenk- und Trinköffnung hervor. Für den Körper wurde eine runde Flaschenform aufgeblasen, eine Kugel als Kopf aufgesetzt sowie länglich ausgezogene Hohlformen für die Gliedmaßen und das Hinterteil. Applizierte Glastropfen bilden Augen und Ohren, Fäden deuten Fellstrukturen an, die Tatzen wurden mit der Zange gekniffen.
Herkunft: deutsch
Ankauf 1916.
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