Besonders charakteristisch für die Steinzeuggefäße aus dem fränkischen Creussen ist das farbige Reliefdekor. Die Auflagen der anfänglich matten, einfarbig braunen Erzeugnisse wurden seit dem 2. Viertel des 17. Jahrhunderts mit leuchtenden Emailfarben bemalt und gelegentlich partiell vergoldet. Ein äußerst prächtiges Exemplar ist dieser 1654 datierte Apostelkrug. Die Gefäßwandung schmückt ein breiter reliefierter, kräftig bemalter Figurenfries. Dargestellt sind die zwölf Apostel und in deren Mitte Christus als Salvator mundi. Zwischen den Figuren finden sich Maiglöckchen und Punktblümchen. In den silbergetriebenen Deckel ist eine Medaille auf Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen, geschaffen 1535 von dem Leipziger „Groschengießer“ Hans Reinhart d. Ä. (um 1510–1581), eingelassen. Aufwändige und kostbare Montierungen unterstreichen die hohe Wertschätzung derartiger Gefäße, die wohl repräsentativen Zwecken dienten.
Ankauf 1899. Ehemals Sammlung Richard Zschille, Großenhain.
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