Der geharnischte Heilige mit seinen damaliger Mode entsprechenden langen, offenen Haaren kann wegen des fehlenden Attributes heute nicht mehr eindeutig identifiziert werden. Vermutlich handelt es sich um einen hl. Georg oder einen hl. Florian. Für erstgenannten spricht das ehemals rote Malteserkreuz auf der Harnischbrust. Als Attribute wären ihm Lanze und Drache zugeordnet gewesen, welchen er der Legende nach getötet haben soll. Als hl. Florian hätte er rechts ein Banner gehalten, links eine Art Wasserbottich, der ihn als Schutzheiligen gegen Feuer kennzeichnen würde. Wahrscheinlicher als eine Zugehörigkeit zu einem Retabel, etwa als Schreinwächterfigur, ist eine separate Aufstellung.
Richard Zschille erwarb die Figur aus Schloss Issogne. Sollte sie schon zu dessen mittelalterlichen Inventar gehört haben, könnte auch der hl. Mauritius dargestellt sein, dem dort ein Raum gewidmet war.
Herkunft: alpenländisch
Ankauf 1903. Ehemals Sammlung Richard Zschille, Großenhain. Davor in Schloss Issogne (Piemont).
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