Pandarams gehören keiner bestimmten Kaste an. Es handelt sich bei ihnen um Gläubige, die sich freiwillig für einen gewissen asketischen Lebensstil entschieden haben. In Südindien bezeichnete man mit Pandaram diejenigen Männer, die, obgleich sie keiner Brahmanenkaste angehörten, dennoch gewisse Dienste im Tempel leisteten. Sie rekrutierten sich hauptsächlich aus Sūdra-Kasten, die der shivaistischen Form des Hinduismus angehörten. Sie weihten ihr Leben dem Dienst Shivas, der Frömmigkeit und der Besitzlosigkeit. Pandarams sorgten in Shiva-Tempeln dafür, dass die Götterbilder immer mit frischen Blumenketten geschmückt wurden. Deshalb trägt die Frau auf dem Bild eine solche Kette an der Spitze der Lanze, die wiederum ein Symbol Shivas ist. Der Mann trägt einen Fächer aus Pfauenfedern, morchhal, über der rechten Schulter, und in seiner linken Hand hält er einen reich bestickten Rundfächer. Als Schmuck trägt er große Ohrringe und eine fünffache Kette aus tulsi-Samen. Sein Haar ist nicht geschnitten und verfilzt wie das eines Sadhus, eines religiösen Einsiedlers. Pandarams weihten ihr Leben der Besitzlosigkeit. (Werner Kraus)
en