Johann Martin Bernatz veröffentlichte 19 seiner Zeichnungen und Aquarelle von Szenen und Landschaften, die während einer Reise des Künstlers als Zeichner einer britischen Gesandtschaft in das Königreich Schoa in Abessinien entstanden waren, in dem Buch "Bilder aus Äthiopien", zwei Bände, 1854. Die vorliegende Skizze zeigt Bauern eines kleinen Dorfs bei der Feldarbeit. Das Feld wird mit einem Ochsengespann gepflügt, mit der Hacke bearbeitet und Pflanzensamen ausgesät. Das Dorf liegt im Tal des Tschakka-Gebirges bei Ankober. Die Landschaft wurde erst bei der Umsetzung in lithografischer Form ausgearbeitet.
Zum Künstler: 1802 geboren in Speyer. 1821 ging Johann Martin Bernatz nach Wien, um dort die Bauschule zu besuchen. Von 1825 bis 1829 begann er eine weitere Ausbildung zum Architekturmaler an der kaiserlichen Akademie der Künste in Wien. Bernatz nutze seine Reisen durch Süddeutschland, das Salzburger Land und die Pfalz, um Zeichnungen von Baudenkmälern und Landschaftsstudien anzufertigen. Diese dienten als Vorlagen für seine Ölgemälde aus seinem Atelier in München. Er unternahm weitere Reisen ins Heilige Land 1836-1837 sowie 1840-1843 nach Indien und über die arabische Halbinsel nach Ostafrika. Dort besuchte er den Stamm der Danakil und das Königreich Schoa. Unter dem Titel „Scenes in Ethiopia“ erschien 1852 eine Edition mit 48 Farblithographien, die auf Bernatz´ Reiseskizzen basierten.
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