Die Grafik zeigt die Sicht auf ein Grabmal auf der eritreischen Insel Dahlak. Diese Grabmäler mit kufischen Inschriften zeigen auf, dass die Inselbewohner zu den ersten Ostafrikanern gehörten, die zum Islam konvertierten. Eingebettet ist das Grabmal in eine karge, mit vereinzelten Bäumen bewachsene Landschaft. Steinanhäufigen und Mauerrreste weisen auf längst verfallene Gebäude hin. Rechts unten am Gebäude lehnt sich eine Person an die Mauer.
Das Grabmahl befand sich auf dem Archipel Dahlak im Roten Meer, vor der Küste von Eritrea. Die Zeichnung wurde in dem Buch "Reise nach Abessinien, den Gala-Ländern, Ost-Sudán und Chartúm in den Jahren 1861 und 1862", Jena 1868, S. 50, veröffentlicht. Als Autor und Herausgeber fungierten Alfred Edmund Brehm und Theodor von Heuglin.
Zum Künstler: 1821 ging Johann Martin Bernatz nach Wien, um dort die Bauschule zu besuchen. Von 1825 bis 1829 begann er eine weitere Ausbildung zum Architekturmaler an der kaiserlichen Akademie der Künste in Wien. Bernatz nutze seine Reisen durch Süddeutschland, das Salzburger Land und die Pfalz, um Zeichnungen von Baudenkmälern und Landschaftsstudien anzufertigen. Diese dienten als Vorlagen für seine Ölgemälde aus seinem Atelier in München. Er unternahm weitere Reisen ins Heilige Land 1836-1837 sowie 1840-1843 nach Indien und über die arabische Halbinsel nach Ostafrika. Dort besuchte er den Stamm der Danakil und das Königreich Schoa. Unter dem Titel „Scenes in Ethiopia“ erschien 1852 eine Edition mit 48 Farblithographien, die auf Bernatz´ Reiseskizzen basierten.
en