Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Kolumbien, Gegend von Tuquerres
„Die latein-amerikanischen Pflüge zeigen - wie schon früher bemerkt - im allgemeinen spanisch-portugiesische Formen; auch dieses Modell stellt einen Hakentypus dar, wie er hauptsächlich im Westen der Iberischen Halbinsel vielfach zu finden war und auch heute noch im Gebrauch ist [LESER 1931, S. 326, Abb. 174; DIAS 1951, S. 127, 130]. Sohle und Sterze sind aus einem Stück gefertigt, der Baum ist am Ende zur Sohle hinabgekrümmt, die Griessäule im Baum verkeilt. Ein schmales, vorn zugespitztes Eisen ist in die Sohlenoberseite eingelassen, die mit drei Eisenbändern gehalten wird. Statt der sonst seitlich oder oben in die Sohle eingesetzten Holzpflöcke ist hier ein kurzes Rundholz auf die Sohle aufgesetzt, das wohl den gleichen Zweck erfüllen sollte, doch dürfte diese Art der Anbringung wenig haltbar gewesen sein, so das man hinsichtlich der Authentizität Bedenken haben kann. Die Vorlage unseres Modells war auch nicht zu ermitteln; CHEVALIER [1920, I, Abb. 24] bildet zwar einen ganz ähnlichen kolumbischen Haken ab, der ebenfalls aus der Gegend von Tuquerres stammen soll, doch ist auf CHEVALIERs Zeichnung gerade der vordere Teil der Sohle undeutlich wiedergegeben.“
Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
B. Mit Sohle
d) mit gespaltener Sohle, Streichpflöcken, Streichbrettansätzen oder Streichbrettern
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Süd-Amerika, Columbia, Tuquerres
Pflüge
C. Gespitzte Sterze, gespi[t]zte Sohle, ohne oder mit Schar. Seitlich zwei unvollkommene Streichbretter (Ohren)
Classe VII. Ohren runde Zapfen (wa[a]grecht, senkrecht gestellt, nach hinten oder seitlich aufsteigend)
en