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Museum Baruther Glashütte Glaskultur Glas und europäisches Kulturerbe [170023]
Stadien des Tafelglas 1-7 (Museum Baruther Glashütte CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum Baruther Glashütte / Michelle Klinger (CC BY-NC-SA)
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Stadien des Tafelglas’ (1-7)

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Description

Das gelb-orange Glas zeigt die verschiedenen Stadien der Tafelglasherstellung.
Das Glas wird zuerst zu einer Kugel geblasen (1) und dann weiter aufgeblasen und geschwungen (2) zu einem großen Tropfen (3). Dieser wird am Boden geöffnet (4). Es entsteht ein Zylinder (5), der dann an einer Stelle längs aufgeschnitten und zu einer ebenen Fläche (6 und 7) ausgebreitet werden kann.


Die manuelle Fertigung mundgeblasener Zylinder ist teil des Immateriellen Kulturerbes der manuellen Glasfertigung und lässt sich als eine zu bewahrende Handwerkstradition mit einer europäischen und weltweiten Bedeutung einschätzen. Schon das manuelle Zylinder-Verfahren war die Voraussetzung für die Glasarchitektur des 19. Jahrhunderts und ist zu Recht als Immaterielles Kulturerbe bei der deutschen Unesco-Kommission anerkannt und soll zusammen mit der manuellen Hohlglasfertigung in 2018 auch international anerkannt werden.

Tafeln aus mundgeblasenen Zylindern gab es schon in der Frühen Neuzeit.

Es gelingt im Laufe des 19. Jh. Zylinder von bis zu 3,20 m Länge und 0,65 m Durchmesser mundgeblasen herzustellen. Diese Tafelwalzen wurden aufgeschnitten und in Öfen zu ebenen Scheiben gestreckt. Der Wiener Glasexperte Ludwig Lobmeyr berichtet in seinem, 1874 in Stuttgart erschienenen, Buch “Glasindustrie”, dass damals Glastafeln mit 1,80 x 1,20 m und auch bis zu 2,10 x 1,30 m in den Handel kamen.

Ohne diese neuen, weißen und relativ glatten, mundgeblasenen Zylindergläser wären die revolutionären Stahl/Eisenkonstruktionen wie etwa der ‚Kristallpalast‘ zur Londoner Weltausstellung im Jahre 1850 nicht möglich. Für diese riesige Eisenkonstruktion wurden 270.000 Scheiben im Maß 25 x 124 cm gefertigt. Dieses Maß war durch die Produktionstechnik der Zylinder vorgegeben und bestimmte dann auch das Standardraster der Eisenarchitektur.

Um 1868 kam Tischkathedralglas auf (in England - Oberfläche gewellt, strukturiert, größere Farbauswahl).

Kurz danach in England, in den 1870er Jahren verstärkt dann in Deutschland: Herstellung und Verwendung von Echt- Antik-Glas (Breitere Farbpalette, starke Struktur der Glasoberflächen,
viele Blasen, Hobelstruktur).

Inhalte dieses Textes verdankt das Museum Baruther Glashütte wesentlich dem Denkmal-Sachverständigen Dr. Ivo Rauch

Material/Technique

Glas, freigeblasen

Measurements

1)H: 20 cm größer bis 5)H:

Map
Museum Baruther Glashütte

Object from: Museum Baruther Glashütte

Das Museum Baruther Glashütte ist spezialisiert auf Glas- und Technikgeschichte. Es ist ein authentischer Standort der Industriekultur in der...

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