Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Livland, Insel Oesel
„Während auf dem livländischen Festland die Zoche oder Socha im vorigen Jahrhundert der beherrschende Pflugtypus gewesen ist, waren auf den vorgelagerten Inseln andere Pflüge anzutreffen, die eher manchen schwedischen Geräten ähnelten. Der kurze Baum mit Gabeldeichsel ist hinten abwärts gekrümmt, wo am Ende das gebogene Haupt ansetzt, das mit einer schmalen, nur leicht auswärts gerundeten Schar ausgerüstet ist. Ein eiserner Zuganker, wie wir ihn bei deutschen Beetpflügen in der 1. Hälfte des 19. Jh. häufig antreffen, verleiht der Konstruktion größere Stabilität. Die vor allem in Schweden häufig vorkommende Rahmensterze ist auffälligerweise ein Stück nach vorn gerückt. Die Vorlage unseres Modells war nicht zu ermitteln, doch bildet LESER [1931, S. 194, Abb. 79] ein ganz ähnliches Gerät von der Insel Nuckö ab, und auch bei RÄNK [1955, S. 5 ff., Abb. 13, 15, 16, 17] und HAGAR [1949, S. 119 ff., Abb. 6] finden sich ähnliche Pflüge.“
Leser (1931):
„Dagegen sind uns von den Estland vorgelagerten Inseln Pflüge bekannt, die nicht mehr zochenartig gebaut sind: Auf Nuckö [...] ein eigentümlicher Ochsenpflug (Abb. 79) mit sich senkendem Grindel, in dem das Haupt und die Sterze eingesetzt sind [...].“
Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
A. Ohne Sohle
c) mit eiserner Schar
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Russland, Livland, Insel Ösel
Pflüge
A. Gespi[t]ztes Holz. Kein Schar. Kein Streichbrett
Spitze mitunter mit Eisen beschlagen auch eiserne Spitze (Zahn) oder Zunge
Classe I. Hakenförmig gekrümmter Baum (Hakenbaum)
D) Baum mit Sterze. Besondere Spitze. Gries-Säule
Der Haken ist auch bei Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York abgebildet [S. 5, Nr. 13].
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