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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Pflugmodellsammlung Ludwig Rau 1881 (im Aufbau) [HMS_RAU_002 / A327]
Etruskischer Haken / Modell (Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim / Wolfram Scheible (CC BY-NC-SA)
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Etruskischer Haken / Hohenheimer Modell

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Description

Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Etruskischer Haken
„Ein ebenso dubioses, jedenfalls unvollständiges Gerät wie der vorige sizilianische Haken [HMS_RAU_001 / A326]. P. LESER [1931, S. 220 ff.] möchte ihn allerdings als einen Sohlpflug ähnlichen Typs ansehen, wie ihn in unserer Sammlung der sogenannte Römische Städtepflug [HMS_RAU_109 / A439] präsentiert, nur daß die Sterze fehlt. Und das Fehlen der Sterze erklärt LESER nach dem Vorgang S. MÜLLERS [1902, S. 36 f.] damit, daß sie zum Zwecke des Kampfes abgenommen worden sei, denn in der etruskischen Darstellung, auf die unser Modell letzlich zurückgeht, scheint ein Krieger den Pflug als Waffe zu schwingen. Daraus sollte man indessen eher folgern, daß es sich bei der Darstellung garnicht um einen Pflug handelt, denn daß man einen Jochpflug mit seinem immerhin 2 1/2 bis 3 Meter langen Baum als Keule benutzt haben sollte, erscheint wenig plausibel, auch wenn nach RAU [1845, S. 17] Pausanias ähnliches über die Schlacht bei Marathon berichtet. Die verschiedenen Zeichnungen dieses Pfluges, der außer bei den schon genannten Autoren auch bei MONGEZ [1815, Tafel 1, Abb. 3 und 4] und LASTEYRIE [1821/23, Tafel I, Abb. 6] abgebildet ist, weichen sehr stark voneinander ab.“

Leser (1931):
„Daneben dürfen wir auch die Kenntnis eines Pfluges mit Sohle, ähnlich denen, die wir in Hellas gesehen haben und in Rom noch kennen lernen werden, für die Etrusker in Anspruch nehmen (Abb. 97).
Vgl. S. MÜLLER, Charrue, S. 36/37. S. MÜLLER betont meines Erachtens sehr mit Recht, daß der sterzenlose Pflug, den auf einer etruskischen Darstellung der Krieger als Waffe schwingt (vgl. Abb. 97 [...]) keineswegs einen Pflug bedeutet, der noch keine Sterze habe, sondern nichts anderes als den gewohnten griechisch-römischen Sohlpflug, an dem zum Zwecke des Kampfes die Sterze abgenommen ist.
MONGEZ' Abbildungen 3 und 4 sollen wohl den gleichen Pflug wiedergeben; seine Abbildungen auch bei LASTEYRIE, Ursprung, Abb. 6, K. H. RAU, Gesch. d. Pfl., Abb. 3 und 4 (bis zur Unkenntlichkeit verzeichnet) und BRAUNGART, Urheimat, Abb. 4 und 5 [ebenfalls völlig verzeichnet; BRAUNGART gibt die Abbildungen wohl nach K. H. RAU, wie aus seinem Verweis auf „RAU, S. 11“ hervorgeht; bei RAU stehen die betr. Zeichnungen jedoch S. 17, und BRAUNGARTs Abbildungen haben mit RAUs Zeichnungen noch weniger Ähnlichkeit als mit denen von MONGEZ; an Abb. 5 hat er aus freier Erfindung vorn einen Handgriff hinzugefügt, ebenso eine Verdunkelung der Hauptspitze, und verkündet dann auf Grund dieser Zeichnung, dieser Pflug sei „offenbar zum Ziehen durch Menschen“ und die Schar - ! soll wohl heißen: das Haupt - scheine „mit Eisenplatte verstärkt“] [...].“

Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
A. Ohne Sohle
a) mit hölzernem Haupt

Anmerkungen und Literaturhinweise von Helmut Gundert (1952):
„Die Unterlagen für die Modelle sind etrurischen Gräbern entnommen und dürften also in Italien vor Entwicklung des römischen Staates in Gebrauch gewesen sein.
Cadmus = sagenhafter Gründer Thebens, also etwa um 1500 v. Chr.“
Rau 1845, S. 17, Abb. 3 / Braungart 1881, Taf. 1, Fig. 1, Abb. b

In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Italien, Etrurien, Chiusi. „Pflug des Cadmus“
Pflüge
A. Gespi[t]ztes Holz. Kein Schar. Kein Streichbrett
Spitze mitunter mit Eisen beschlagen auch eiserne Spitze (Zahn) oder Zunge
Classe I. Hakenförmig gekrümmter Baum (Hakenbaum)
A) Hakenbaum

Anmerkungen von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„This design is derived from figures on Etruscan tombs. Cadmus was the mythological founder of Thebes. The plow was also used in the Roman states, about 1500 B.C.E.“

Der Haken ist auch bei Rehkugler abgebildet [S. 1, Nr. 2].

Material/Technique

Holz, Metall

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