Steindruckschnellpresse (Stoppzylinderdruckmaschine). Gusseisernes Gestell. Erhabene Aufschrift am Gestell: "FABER & SCHLEICHER OFFENBACH A/M No. 1944". Tischfarbwerk. Farbkasten mit Zonenschrauben ausgestattet. Duktor-, Heber-, neun Verreib- (u.a. Stahl) und drei Auftragswalzen. Großes Schwungrad an Bedienseite ist über breiten Lederriemen mit Motor (Hersteller: Georg Göbel, Nürnberg, Nr. 7240, 3 kW, 380/220V, 4,08PS, 1420 U/min) verbunden. Großer Bogenauflagetisch aus Holz im oberen Bereich der Maschine befestigt. Bogenanlagevorrichtung aus Holz und Metall ist mit verschiebbarer Seitenmarke ausgestattet. Eisenbahnantrieb (?). Podest für Bogenanleger an Bedienseite der Maschine. Bogenablagetisch aus Holz ist über dem Feuchtwerk vorhanden. An der Bedienseite auf der Abdeckung des Druckzylinders ist ein Aufkleber mit der Aufschrift "HUNGER / GRAPHISCHE MASCHINEN / Dimpfelstraße 7 04347 Leipzig / Telefon (0341) 2324019" angebracht.
Zum Druck von Lithografien waren an dieser 12 Tonnen schweren Druckmaschine drei Personen beschäftigt: der Drucker (Einrichtung und Überwachung der Maschine), der Papieranleger (Bogenanlage am Zylinder) und die Auslegerin oder Bogenfängerin (Bogenauslage und Qualitätskontrolle). Für die Durchführung der Bogenan- und -auslage waren oft Frauen und/oder Kinder beschäftigt. Schnellpressen ermöglichten Ende des 19. Jh. eine erhebliche Leistungssteigerung im Bereich des Steindrucks auf 800 bis 1.000 Drucke/Stunde.
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