Das Bild zeigt einen Dasari, einen Diener Vishnus. Dasaris lebten von Almosen, waren aber dennoch keine Bettler, da ihre Askese immer auch als ein Dienst an der Gesellschaft verstanden wurde. Der Lohn ihrer Gottesliebe und ihres persönlichen Verzichts auf die Annehmlichkeiten dieser Welt kam der gesamten Gesellschaft zu Gute.
Der Mann auf unserem Bild träg über einem Lendenschurz, der seine Scham bedeckt, einen halblangen weißen Mantel aus dünnem Material. Über seiner linken Schulter hängt ein Sack. Der Kopf ist von einem spitzen roten Hut bedeckt. In der rechten Hand trägt er einen morchhal, einen Fächer aus Pfauenfedern. Zwei dieser Federn stecken auch in seinem Hut. Pfauenfedern sind ein Symbol des Herrschers, hier ein Symbol der Herrschaft Vishnus. Eine Kette aus tulsi-Samen hängt um seinen Hals. Daneben trägt er noch eine Kette mit einem großen Medaillon, das wahrscheinlich ein Bild der Göttin Vira Anjaneya zeigt. Der Dasari ist mit einem Mundschloss ausgestattet, einer besonderen Form der Askese. Es verhindert sowohl das Sprechen als auch die Nahrungsaufnahme. Die Frau trägt einen Feuerständer, da die Dasari bei bestimmten Gelegenheiten sich selbst mit Feuer bedeckten, ohne dass sie dabei zu Schaden kamen. (Werner Kraus)
en