Gradierwerke dienten zum Anreichern des Salzgehalts von Sole. Eine Pumpe, in der Regel durch eine Windmühle betrieben, förderte die Sole nach oben. Anschließend rieselte sie durch Schichten aus Schwarzdorngestrüpp wieder herab und verteilte sich in feine Tröpfchen. Dabei verdunstete ein Teil des Wassers und der Salzgehalt stieg an. Da der Wind die Verdunstung des Wassers zusätzlich förderte, benötigte man für den Siedeprozess auch deutlich weniger Holz.
Das durch Johann Carl Freiesleben in Auftrag gegebene Modell wurde an der Bergakademie für die Salinenkunde genutzt. Als Vorlage diente die Anlage des Salzwerkes von Kötzschau nahe Dürrenberg bei Halle. Die Besonderheit dieser Windkunst war eine Steuerung, bei der über ein Zahnradsegment die Solezufuhr in Abhängigkeit von Wind und Wetter auf das Gradierwerk geregelt werden konnte.
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