Lange Zeit gehörten Wassergöpel zu den wichtigsten Fördermaschinen im erzgebirgischen Bergbau. Zentrales Bauelement war das Kehrrad, zwei Wasserräder mit gegenläufiger Beschaufelung auf einer Welle. Ein Wechsel des Wasserzuflusses von einem auf das andere Wasserrad bewirkte die Umkehr der Drehrichtung. Mit Kehrrädern ausgerüstete Wassergöpel sorgten für eine enorme Steigerung der Förderleistung gegenüber dem muskelkraftgetriebenen Göpel. Bereits von Agricola in seinem 1556 erschienenen Werk „De re metallica“ beschrieben, kamen Kehrräder im Erzgebirge teilweise noch bis ins 20. Jahrhundert zum Einsatz.
Das Modell hat den 1816 im Reicheltschacht der Himmelsfürst Fundgrube bei Brand-Erbisdorf errichteten Göpel zum Vorbild. Hier sitzt das Kehrrad unter Tage, die Seilkörbe aber auf einer Welle im Treibehaus über Tage. Die Bewegung wird über vier doppelt gekröpfte Krummzapfen und vier Korbstangen übertragen.
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