Ein großer Rundbogen gewährt den Blick auf den Westteil der Ilsenburger Klosterkirche. In die Westseite der Glockenstube, die über dem massiven Bruchsteinmauerwerk aus Holz errichtet wurde, ist ein schlanker Uhrturm eingefügt. Die idyllische Ansicht mit den Bäumen im Innenhof und dem Meineberg im Hintergrund zeigt allerdings recht wenig von der romanischen Kirche und den Schlossgebäuden.
Das ehemalige Benediktinerkloster in Ilsenburg stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Eine königliche Jagdpfalz „Elysenaburg“ Ottos III. wurde bereits 995 urkundlich erwähnt. Die Kirche wurde im Juni 1087 den Heiligen Peter und Paul geweiht. Während des Bauernkrieges wurden große Teile der Kirche zerstört. Die heutige Gestalt erhielt die Klosterkirche 1573-1581, in den Klausurgebäuden wird eine evangelische Klosterschule eingerichtet, die bis 1626 besteht. Das Schloss wird ab 1609 zum Herrschaftswohnsitz der Grafen zu Stolberg ausgebaut und bleibt bis 1929 Wohnsitz der gräflichen bzw. fürstlichen Familie, unter Graf Christian Ernst wird es 1716 sogar vorübergehend Regierungssitz der Grafen zu Stolberg-Wernigerode. 1861-1863 erfolgt der Umbau unter Graf Botho im Stil der Neogotik durch Baumeister Carl Ebeling.
Dieses Motiv findet sich als Nr. 6 der 18 Steinzeichnungen von Berthold Hellingrath in dem Harzbuch von Carl Lange (um 1924).
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