Der einzelne Buchdeckel, der einem höchst verehrungswürdigen Sutrentext beigefügt war, ist ein kunstvoll gearbeitetes Zeugnis für die Wertschätzung religiösen Schrifttums.
In flachem Relief sind drei Dreipassnischen in
das harte Holz geschnitten. Umgeben
von Blumenranken zeigen sie Aspekte
des „Erhabenen Lehrers“: links Buddha Shakyamuni in der bhumisparsha
mudra (Erdanrufungsgeste); in der Mitte
Buddha Amitabha in der „Geste der
Beschauung“; rechts Buddha Ratnasambhava mit der „Geste der Wunschgewährung“, varada mudra. Im Schoß ruht jeweils
ein Gefäß, als Almosenschale oder „Juwelentopf“ interpretierbar. Die Ränder
des Deckels sind mit Blattornamenten
in stilisierter Lotosblüten- und Feigenblattform dekoriert. Die Schauseite zeigt Spuren früherer Vergoldung.
Die Innenseite des Buchdeckels zeigt
drei farbig aufgemalte Mandalas in Form
von Dreipass-Nischen, in denen Buddha-Figuren sitzen; links: Buddha mit der
„Geste der Leerheit“; in der Mitte: Buddha
mit der „Lehrgeste“, dharmachakra mudra;
rechts: Buddha mit der „Geste der Furchtlosigkeit“, abhaya mudra.
Das Objekt stammt aus Westtibet oder Ladakh, Indien. Eine genauere Eingrenzung ist nicht möglich.
en