Schwerer zylinderförmiger Krug mit zinnüberfangenem Bandhenkel, Standring und Zinndeckel; keine Marke. Manganjaspierte weiße Glasur und Bemalung in Kobaltblau. Der Deckel trägt die Inschrift J. P. U. 1.7.1.9.; im Innern des Deckels drei Zinnpunzierungen, zweimal die Meistermarke Fortuna inmitten der Buchstaben I (?) und MP sowie ein Halbmond zwischen zwei Sternen. Beide Punzierungen wurden im 18. Jahrhundert von unterschiedlichen Meistern verwendet und konnten bislang noch nicht eindeutig identifiziert werden (Stará, Markenzeichen auf Zinn, 1977, Nr. 468-488, 1441-1446). Auf der Wandung in einer Reserve eine Balustervase mit Bepflanzung. Der Krug wurde bislang als Erzeugnis der Berliner Manufaktur Wolbeer geführt; die Gestaltung des Dekors lässt eine Herstellung in der Manufaktur Funcke ebenfalls denkbar erscheinen. Der Krug ist 1956 erstmals inventarisiert worden, eine Herkunft aus der Sammlung Lina Friedrichs ist nicht auszuschließen, jedoch nicht dokumentiert. [Uta Kumlehn]
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