Spätes Werk der Malerin. Dargestellt ist Armgard Brausewetter, geb. Siemering (1876-1944), Witwe des Arztes Max Brausewetter (1867-1916) und Tochter des Bildhauers Rudolf Siemering (1835-1905), als Hüftbild nach halbrechts. 1927 hat sich die Künstlerin letztmalig an Kunstausstellungen beteiligt. Der Erste Weltkrieg hatte dem gemeinsam mit ihrem Mann, dem Maler Reinhold Lepsius, geführten Salon ein Ende bereitet, die stilistische Entwicklung mit den neuen Strömungen Expressionismus, Kubismus, Neuer Sachlichkeit etc. ging wie bei bei vielen Künstlern ihrer Generation - das Geburtsjahr ist 1864 - an ihr vorbei. Ihre späte Palette ist hell, souverän ist auch dieses Porträt davon ein schönes Zeugnis. Bis kurz vor ihrem Tode ist sie künstlerisch tätig, offenbar verfügte sie weiterhin über genügend Kontakte zu privaten Auftraggebern.
Geschenk für das Berlin Museum von Renate Brausewetter (1905-2006), Schauspielerin, Tochter der Porträtierten, 1972.
Bezeichnet re. u. eigenhändig "Sabine / Lepsius", rückseitig "Armgard Brausewetter geb: Siemering Geb: d. 3. II. 1876 zu Berlin - gemalt 1931".
Literatur: Sitftung Stadtmuseum Berlin. Gemälde II,2. Bearb. von Dominik Bartmann. Berlin 2004, Nr. 296 m. Abb. - Annette Dorgerloh: Das Künstlerehepaar Lepsius. Zur Berliner Porträtmalerei um 1900. Berlin 2003 (erwähnt dies Porträt nicht).
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