Walzenkrug mit angesetztem Bandhenkel und Zinnmontierung; ockerfarben erscheinender Scherben unter weißer Glasur, polychrom bemalt; keine Marke. Auf dem Deckel die Gravur „ABA“; im Innern eine bislang nicht identifizierte Punzierung. Zahlreiche kleine Kratzer überziehen die Gefäßoberfläche. Auf der Wandung zwei tanzende Figuren zwischen großen Blüten auf manganfarbenem Landschaftssockel. Der Bandhenkel ist mit einem Zebramuster dekoriert. Karola Paepke vermutete mehrere in Frage kommende Manufakturen als Hersteller, darunter die Frankfurter Manufaktur von Johann Carl Heinrich und die Rheinsberger Manufaktur von Carl Friedrich Lüdicke (Hausarchiv Potsdam Museum). Der Hintergrund der figürlich dekorierten Krüge der Rheinsberger Manufaktur ist üblicherweise mit kleinen Wellen oder Wölkchen tiefenwirksam gestaltet; dieses Element fehlt hier, auch ist die Umrisszeichnung der Figuren feiner gehalten (Mauter, Rheinsberger Fayencen, 1999; Mauter/Peibst, Barock-Fayencen, 1994, S. 96–99; Peibst, Berlin-Brandenburgische Fayence-Manufakturen, 1987). Der Krug gelangte gemeinsam mit dem folgenden Objekt (78-49-FA) aus Privatbesitz ans Museum. Er war zuletzt 1955 in der Ausstellung „Potsdamer Gläser und Fayencen“ im ehem. Marstall (heute Filmmuseum) öffentlich zu sehen. [Uta Kumlehn]
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