Zylinderförmiger Krug mit angesetztem Bandhenkel und Zinnmontierung an Öffnung, Henkel und Standfläche; keine Marke. Heller Scherben mit weißer Glasur und polychromer Bemalung mit Scharffeuerfarben. Etwa ein Viertel der Wandung ist ausgebrochen, die Deckelkrone fehlt. Das Hauptmotiv der Wandung zeigt ein manganfarben gezeichnetes, in die Landschaft sprengendes Pferd auf einem Landschaftssockel. Zu beiden Seiten des Henkels erhebt sich jeweils ein Baum auf einem runden Felsen. Mehrfach wird das bekannte Gattermotiv verwendet. Wohl märkisch nach niedersächsischem Vorbild (vgl. 78-57-FA, Krug aus Hannoversch-Münden). Karola Paepke vermutete eine Herstellung in Frankfurt (Oder) bzw. Rheinsberg (Hausarchiv Potsdam Museum). Der Krug stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Potsdam Museum (zur Provenienz siehe untenstehende Permalinks zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]
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