Während die Münzprägung an der Südküste Italiens bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. begann, setzte sie in der Region Kampanien erst hundert Jahre später ein. Zunächst prägten nur die großen, von Griechen gegründeten Städte Cumae und kurz danach vor allem Neapolis. Als im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. auch kleinere samnitische Siedlungen und von Rom abhängige, latinische Kolonien Münzen unter eigenem Namen ausgaben, übernahmen diese von der dominierenden Münzstätte im heutigen Neapel den sogenannten kampanischen Gewichtsstandard und einige Bildmotive wie den menschenköpfigen Stier oder den Kopf der Göttin Athena. In Einzelfällen kann sogar die gemeinsame Verwendung eines Münzstempels an verschiedenen Prägeorten nachgewiesen werden, was die enge Verknüpfung der kampanischen Münzstätten untereinander weiter verdeutlicht.
(Sonja Kitzberger)
Vorderseite: Kopf des Apollon mit Lorbeerkranz nach rechts, umgeben von drei Delphinen.
Rückseite: Skylla nach rechts, sie hält einen Tintenfisch und einen Fisch. Darunter eine Muschel.
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