Trinkbecher oder Bouillontasse mit abgesetztem, wulstigem Standfuß, dessen Durchmesser über den des Gefäßes hinausgeht; darüber umlaufende Einkerbung. Zylindrischer Korpus mit dicker Wandung. Ohrenförmiger, bandartiger Henkel mit je einer Palmette an den Ansätzen. Der weiße Scherben ist unbemalt.
Die Porzellanmanufaktur F. A. Schumann, Berlin, machte in den 1840er und 1850er Jahren mit einer farbenreichen Bemalung und einer reliefreichen Verzierung ganzer Service auf sich aufmerksam. Dieses Trinkgefäß gibt Hinweis auf den sich veränderten Stil in den 1860er Jahren, hin zu einer Tasse für den täglichen Gebrauch, mit schlichter und sparsam dekorierter Form.
Zustand: Form verzogen; Wandungs- und Haarrisse auf dem Tassenboden; Reste eines Klebeetiketts auf der Unterseite; zahlreiche Aschekörner; Brandriss an Henkelinnenseite; diverse beim Brand entstandene Unebenheiten.
Auf der Unterseite eine Unterglasurmarke: Pfennigmarke in Chromgrün (Markentafel Nr. 6 nach Ponert 1993), eine Pressmarke "49" und eine nicht zu identifizierende Pressmarke. Datierung: 1864-1880
Preisverzeichnis 1861, F. A. Schumann: Entweder 1) "Anhang 4. Trinkbecher, 1/2 Quart Inhalt", Preis: 6 Sgr. (Silbergroschen), oder 2) "Anhang No. 5. Tassen. No. 49 (Bouillon) dick.", Preis: 6 Sgr.
Es ist möglich, dass 1) und 2) identisch sind. Nach den Preisverzeichnissen von 1836 und 1852, erweiterte die Manufaktur F. A. Schumann ihr Warensortiment um zahlreiche Modelle wie auch Einzeltassen, die ohne Untertasse angeboten wurden.
Inventarnummer: K-Schum 9/3
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