Walzenkrug mit Bandhenkel und Zinnmontierung. Der Bandhenkel ist nur noch als Fragment erhalten, die Glasur ist abgeplatzt, die Zinnfassung liegt locker auf. Auf dem Boden die Fabrikmarke Hannoversch-Münden; der Deckel trägt außen die Initialen HB, auf der Innenseite die Meistermarke „TW 1855“ und zwei Punzierungen mit einem aufrecht schreitenden Löwen.
Die Wandung ist grau geschwämmelt und mit einer blau gerahmten Reserve dekoriert, die ein vor einem Zaun steigendes Ross auf einem mit nur wenigen Strichen angedeuteten Landschaftssockel zeigt. Die Manufaktur Hannoversch-Münden nahm 1793 die Steingutproduktion auf (Schandelmaier, Niedersächsische Fayencen, 1993, S. 126). Walzenkrüge mit der Vierpassreserve eines steigenden Pferds auf jaspiertem Grund gehörten bereits circa fünfzig Jahre zuvor zum Repertoire dieser Fayence-Manufaktur, ebenso derjenigen von Wrisbergholzen (Schandelmaier, wie oben, Kat. 179–180). Der Krug stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Potsdam Museum (zur Provenienz siehe den untenstehenden Permalink zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]
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