Das Blatt zeigt eine Lokomotive der Bauart 1A1 mit außenliegenden Zylindern und offenem Führerstand. Unter der Zeichnung finden sich technische Angaben zur Maschine. Nach der Beschriftung handelt es sich um die erste Lokomotive, die in der Maschinenfabrik von Georg Egestorff in Linden 1846 gebaut wurde.
Georg Egestorff (07.02.1802 – Linden – 27.05.1868) hatte seine Maschinenfabrik und Eisengießerei im Jahre 1835 gegründet. Zu den Produkten des Unternehmens zählten auch Dampfmaschinen für den Einsatz in Fabriken und Werkstätten. Sehr bald entdeckte Egestorff auch den Lokomotivbau als zukunftsweisendes Feld. Allerdings mussten nicht nur die nötigen Fachkräfte in das Dorf Linden vor den Toren Hannovers geholt werden. Um sich bei der hannoverschen Eisenbahnverwaltung gegenüber etablierten englischen und deutschen Konkurrenten durchzusetzen, brauchte Egestorff mehrere Vorstöße, bis er auf eigene Kosten diese Lok bauen durfte.
Die Lokomotive erhielt nach dem hannoverschen König den Namen „Ernst August“. Als die Versuche und der Fahrbetrieb zur Zufriedenheit ausfielen, war der Durchbruch geschafft. Zu Egestorffs Lebzeiten wurden in seiner Fabrik rund 300 Lokomotiven gebaut.
Das vorliegende Blatt ist erst lange nach der Lokomotive entstanden, das lässt sich aus der Beschriftung entnehmen. Nach Egestorffs Tod wurde die Fabrik von dem Eisenbahnunternehmer Bethel Henry Strousberg gekauft, der den Betrieb grundlegend modernisierte. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten musste er sie aber schon 1871 an hannoversche Banken verkaufen, die nun die „Hannoversche Maschinenbau Actien Gesellschaft“ gründeten. Besser bekannt unter dem Kurznamen „Hanomag“, wurden dort bis 1931 mehr als 10.000 Lokomotiven gebaut.
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