Die Aufnahme zeigt die 1868 nach Plänen von Heinrich Jester für den Ziegeleibesitzer Georg Gund erbaute Villa an der Ecke Hirschgraben, zeitgenössisch auch "Villa-Gund" genannt. Der eineinhalbgeschossige gelbe Backsteinbau ist in der Art eines barocken Schlößchens angelegt und durch seine aufwendige Gliederung aus rotem Sandstein gekennzeichnet. Die weitgehend symmetrische Anlage wird zusätzlich durch das hohe Sockelgeschoss und das verschieferte Mansardwalmdach über weit auskragendem Traufgebälk charakterisiert. Die tiefen Seitenflügel treten besonders hervor, durch den hinter der Terasse mit Balustrade zurückversetzten Mittelteil. Hervorzuheben sind auch die erstklassigen Bildhauerarbeiten aller Fenster- und Türrahmen des Hauptgeschosses. Insgesamt gilt das noch heute sowohl außen als auch innen weitgehend unverändert im ursprünglichen Zustand erhaltene Gebäude als typisches Beispiel des hohen baukünstlerischen Anspruch des Unternehmertums in der Gründerzeit.
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