Als Kanopen bezeichnet man Gefäße, die Organe eines Toten aufnehmen und zu jeder ägyptischen Grabausstattung gehörten. Die Deckel symbolisieren die vier Söhne des Gottes Horus, die jeweils die Organe schützen: Amset – Menschenkopf (Leber), Kebechsenuef – Falkenkopf (Gedärme), Duamutef – Schakalskopf (Magen), Hapi – Paviankopf (Lunge). In der Spätzeit Ägyptens schien das Vorhandensein der Kanopen in den Gräbern wichtiger zu sein als ihre ursprüngliche sachliche Funktion. Das heißt, es gab Mumien, deren Eingeweide nicht entnommen waren, und dennoch waren den Gräbern Kanopen beigefügt, sogenannte Scheinkanopen ohne inneren Hohlraum (auch Wachsfiguren der Horussöhne wurden beigefügt).
Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) reiste 1837 durch Ägypten, brachte unter anderem mehrere „echte“ Kanopen mit und auch diese zwei Scheinkanopen, von denen die Größere einen Menschkopf, die Kleinere einen Falkenkopf zeigt.
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