Blick von Erpolzheim in südwestlicher Richtung nach Bad Dürkheim in der Ferne und auf den Rand des Pfälzerwaldes. Vermerk von der Hand des Künstlers am oberen Rand der Zeichnung: °Eingang in das Haardtgebirge gezeichnet von Erbolsheim an der Obermühle am 3. May 1821°.
Skizzenbuch mit 24 Landschaftszeichnungen und zwei Porträtskizzen von einem Aufenthalt des Landschaftsmalers und Zeichners Friedrich C. Reinermann in der Pfalz im Mai 1821. Das Skizzenbuch belegt die Wanderung des Künstlers von Bad Dürkheim bis Frankenstein entlang der heutigen B37. Danach suchte er Lambrecht, St. Martin, Ilbesheim bei Landau, Eschbach, Annweiler, Ramberg, Dahn, Zweibrücken und Blieskastel auf und wanderte über Landstuhl und Kirchheimbolanden zurück nach Frankfurt. Möglicherweise fehlen einige Blätter. Der Künstler unternahm die Reise im Mai 1821. Zwei Datierungen sind belegbar: der dritte Mai (Blatt 1- Bad Dürkheim) und der 17. Mai (Blatt 21- Blieskastel). Reinermann besuchte hauptsächlich bekannte Burgen der Pfalz.
Der Künstler erhielt seinen ersten Malunterricht bei dem Porträtmaler Cramer in Wetzlar. Danach arbeitete er als Schüler bei dem Frankfurter Künstler Johann Andreas Benjamin Nothnagel (1729–1804). Anschließend arbeitete er als Tapetenmaler in Wetzlar. Es folgte 1789 ein Studienaufenthalt in Kassel. Im Jahr 1789 reiste er nach Italien und verbrachte einige Monate in Rom, wo er Schüler von Louis Ducros (1747–1810) war. Reinermann spezialisierte sich auf Aquatintaradierungen. Von 1803 bis 1811 lebte Reinermann in Frankfurt am Main. 1812 wurde er zum "Professor der bildenden Künste" ernannt und erhielt 1818 eine Anstellung als Lehrer an der Kunstschule in Frankfurt am Main.
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