Aufbau: Stand vorn auf drei Kugelfüßen, hinten auf drei quadratischen Füßen. Zweigeteilter Schrank mit separat gearbeitetem Gesims. Profilierte und gekehlte Sockelleisten mit Holznägeln am Korpus befestigt. Schrankkorpus längs neben der Mittelachse teilbar. Schrankhälften von innen durch hölzerne Steckschließen an Deck- und Bodenbrett zusammengehalten. Abnehmbares, vorkragendes, profiliertes Gesims, mit feingliedrigen Flammleisten besetzt. Front durch breite Türzargen und Mittelsteg sowie zwei zwischenschlagende Türen geschlossen. Zwei Rahmentüren mit je einer profilierten Schlagleiste, die mit feingliedriger Flammleiste besetzt ist. In genuteten Rahmenöffnungen je zwei hochrechteckige Füllungen eingespannt. Zweifache Kissenaufdopplung. Diese mehrfach gebändert durch schmale Flammleisten. Zwischen den Füllungen aufgesetztes, ergänztes Schnitzwerk im barocken Stil - symmetrisches, halbreliefiertes Feston von Ranken, Vögel mit Quasten im Schnabel und stilisiertem Granatapfel. Auf Türen eiserne, gravierte, durchbrochen gearbeitete Schlüsselschilder. Schrank horizontal und vertikal gegliedert durch aufgelegtes plastisches Schnitzwerk im Halbrelief. Gesimsfries verziert mit drei gescnnitzten geflügelten Engelsköpfen, die über den Türzargen aufgesetzt sind. Dazwischen geschnitzte Ranken. Auf den Türzargen und dem Mittelsteg ebensolche senkrecht verlaufende Weinranken mit Vögeln.
Inneneinrichtung: Türen innen an je zwei langen eisernen Bändern befestigt, oben und unten je ein eiserner Riegel. An linker Tür mittig eiserner Riegel, Tür dadurch am Mittelsteg festgezogen. Offenes eisernes Schloß an rechter Tür. Schrank vermutlich in 1950er Jahren für Ausstellungszwecke innen weiß gestrichen. Sonstige Inneneinrichtung fehlt vollständig.
Dekor: Alle Sichtflächen mit imitierter Holzfurniermalerei in Nußbaumbraun gefaßt. Auf den Seitenwänden ein hochrechteckiger, dunkelbrauner Bandrahmen mit eingezogenen Ecken, innen und außen mit goldfarbenem Linienrahmen begrenzt. Binnenfeld braune Holzlasur. Schnitzerei auf Front überall mit Resten einer Goldbronzierung. Dunkelbraune Leisten. Um die Schnitzerei auf den Türzargen goldfarben gerahmtes, hochrechteckiges Feld mit Wurzelfurnierimitation in Dunkelbraun. Auf Binnenfeld der Kissenaufdopplungen je ein achtzackiger, goldfarben und dunkelbraun gefaßter Stern, der mit gemaltem, goldfarbenen Bandelwerk auf dem Füllungsrahmen sowie stilisierter Blüte in dessen Ecken umgeben ist.
(Text: Iris Höfer)
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