Sammlung von rund 250 Nachbildungen klassischer Kunstwerke in Gemmenform. Einem Bedürfnis der gebildeten und historisch interessierten Bevölkerungsschicht folgend, verausgabte der Meißener Porzellan-Zeichenmeister Philipp Daniel Lippert (1702-1785), ab 1756, eine von ihm hergestellte Kollektion von je 3000 verschiedenen Gemmen mit antiken Darstellungen, genannt „Dactyliotheca Universalis“. Daraus stammen auch unsere Exemplare. Jedes Stück ist aus einer gipsartigen Spezialmasse handgefertigt und mit einem vergoldeten Papprand versehen, der seitlich eine handgeschriebene Nummer trägt.
Die Miniaturplastiken erfreuten sich grosser Beliebtheit, da sie den Geschichtsfreunden die Gelegenheit gab, antike Skulpturen in verkleinerten Kopien zu bestaunen. Eine Möglichkeit die weit entfernten Originale im Mittelmeerraum zu sehen hatten die meisten Menschen damals noch nicht. Mit der Verbesserung fotografischer Möglichkeiten und dem Einsetzen einer größeren Mobilität, in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, verlor man sehr schnell das Interesse daran und der Kunstzweig geriet völlig in Vergessenheit. Auch Goethe war ein begeisterter Sammler dieser Objekte.
1 mit Gemmen beklebter, hölzerner Originalrahmen (Schubfach) mit grünem Glanzpapier aus Lipperts „Dactyliotheca Universalis“, ein weiterer Rahmen auf den die Gemmen sekundär geklebt wurden und etwa 100 lose Stücke.
Dem Altertumsverein Grünstadt, 1903, von dem hiesigen Einwohner Jean Balz, für das Museum geschenkt.
Alte Einlaufnummer 1b.
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