Der gusseiserne Blumentisch zeigt eine Zeppelin-Darstellung über einer Uferlandschaft. Stil und Motiv, hier insbesondere die Darstellung des Luftschiffes, verweisen auf die Darstellung des LZ 1 (Erstaufstieg am 02.07.1900) und damit auf eine Entstehungszeit um 1900.
Durch den unscharfen Guss ist eine nähere örtliche Zuordnung nicht möglich, vermutlich soll es aber das Friedrichshafener Seeufer sein.
Unter den gusseisernen 'Tischplatten' ist ein 'M' in einem achtzackigen Stern, dem Firmensignet 'Eisenwerk L.Meyer jun. & Co., Harzgerode' erkennbar. Das Motiv wurde auch in Form eines Aschenbechers aufgegriffen.
Stilistisch ist der Tisch ist ekletizistischer Manier mit Stilelementen des Historismus auf dem Weg zum Jugendstil gestaltet. Die einzelnen Gusselemente wie Beine, Streben und Platten, werden mit ebenfalls aus Guss gefertigten Schrauben zusammengehalten.
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Das 'Eisenwerk L.Meyer jun. & Co., Harzgerode' wurde im Jahr 1872 oder 1873 auf dem Areal der vormaligen Domäne vom jüdischen Klempnermeister Lipmann Meyer (1829-1893) gegründet. Die Leitung übernahm sein Sohn Selmar Meyer (1859-1913). Bereits 1897 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, die Zahl der Beschäftigten stieg auf 304 Personen.
Im Oktober 1933 wurde das Werk als jüdisches Eigentum enteignet und stellte unter neuem Namen als 'Eisenwerk Harzgerode', Produkte aus Grauguss und Aluminiumlegierungen her, ab 1935 unter dem Namen 'Mitteldeutsche Leichtmetallwerke Harzgerode GmbH'.
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